Feuer­wider­stands­dauer
im Holzbau

Beim Bau mit Holz steht die Frage nach dem Brandverhalten der Gesamtkonstruktion im Raum. Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss der Feuerwiderstand der einzelnen Bauteile berücksichtigt werden. Doch was bedeutet Feuerwiderstandsdauer eigentlich und wie wird sie berechnet?

Zur Beurteilung des Feuerwiderstandes unter Brandbeanspruchung wird die verbleibende Tragfähigkeit (Kriterium R – Résistance) sowie der Raumabschluss (Kriterium E – Étanchéité) und die Behinderung des Temperaturdurchgangs (Kriterium I – Isolation) beurteilt. Jedes dieser Kriterien wird in Minuten mit einer Zahlenfolge (30, 60 oder 90) angegeben. Die Summe der drei Zahlen ergibt die Feuerwiderstandsdauer.

Im Holzbau wird die Resttragfähigkeit durch Berücksichtigung des Abbrandes berechnet, der von der Holzart und dem Holzwerkstoff abhängig ist. Holz bildet im Brandfall eine schützende Holzkohleschicht, die den darunterliegenden Querschnitt vor Hitzeeinwirkung schützt. Die Tragfähigkeit des Restquerschnitts bleibt somit erhalten. Es kann von einer Abbrandrate von etwa 0,65 mm/min ausgegangen werden.

Brettsperrholz und X-LAM stellen im Holzbau einen Spezialfall dar. Durch die hohen Temperaturen im Brandfall kann es zu einem Versagen der Klebefuge zwischen den einzelnen Brettlagen kommen. Die Folge: Die untere Lage fällt ab, die Schutzfunktion für die darüber liegende Lage geht verloren und es kommt zu einem erhöhten Abbrand. Bei der Bemessung wird dies durch das sogenannte Treppenmodell berücksichtigt.

Die Feuerwiderstandsdauer ist ein entscheidendes Kriterium für die Sicherheit im Holzbau. Sie setzt sich aus der verbleibenden Tragfähigkeit, dem Raumabschluss und der Behinderung des Temperaturdurchgangs zusammen. Bei der Berechnung muss der Abbrand berücksichtigt werden, der von Holzart und Holzwerkstoff abhängt. Für Brettsperrholz und X-LAM gilt ein spezielles Treppenmodell, um die Sicherheit zu gewährleisten.