BS-Holz
Neben einfachen, geraden Bauteilen sind Formen mit variabler Höhe und/oder einfacher Krümmung üblich. Auch doppelt gekrümmte und tordierte (verdrehte) Bauteile sind möglich.
In älteren Publikationen wird BS-Holz auch als Leimholz, Leimbalken oder Hetzerträger bezeichnet.
Herstellung von BS-Holz
Durch eine fingerförmige, alle Kräfte übertragende Klebeverbindung (Keilzinkung) werden die einzelnen Bretter in Längsrichtung zu im Prinzip beliebig langen „Endloslamellen“ verbunden und je nach späterer Trägerlänge abgelängt.
Die Lamellen werden gehobelt, beleimt und aufeinander geschichtet. Der so entstandene Brettschichtholzbauteil härtet dann unter Druck aus. Durch Trocknung, Homogenisierung und Festigkeitssortierung entsteht ein Produkt, das formstabil ist und im Vergleich zu Vollholz nur wenig Risse aufweist. Es kann bis zu 80% höher beansprucht werden als übliches Bauschnittholz. Da die Einzellamellen vor dem Verkleben leicht formbar sind, kann man mit relativ geringem Aufwand gekrümmte Bauteile herstellen.
Normen und Vorschriften für BS-Holz in Deutschland
EN 14080:2013 wurde am 08.08.2014 im offiziellen Amtsblatt der EU (OJEU) veröffentlicht. Die in Deutschland zu beachtende, zugehörige Anwendungsnorm DIN 20000-3:2015 wurde im Februar 2015 veröffentlicht und im Oktober 2015 in die Musterliste der technischen Baubestimmungen aufgenommen. Die Anwendungsnorm DIN 20000-3:2015 enthält Vorgaben für die in Deutschland anwendbaren technischen Klassen (z.B. die in Deutschland zulässigen Klebstoffklassen) und andere für die Bemessung nach DIN EN 1995-1-1 (Eurocode 5-1-1) notwendigen Angaben. Die Anwendungsnorm DIN 20000-3:2015 führt nicht zu einem ergänzenden Ü-Zeichen.